Schweizer Obligationen sind für ausländische Anleger wegen der Verrechnungssteuer auf den Zinserträgen uninteressant. Um die Verrechnungssteuer zu vermeiden, weichen Schweizer Industriekonzerne mit Obligationenanleihen in den allermeisten Fällen auf ausländische Finanzplätze aus. Der Schweiz entgehen dadurch Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Wertschöpfung. Wirtschaft und Politik haben seit Jahren ein Interesse daran, den wenig entwickelten Schweizer Kapitalmarkt zu beleben. Ein erstes Revisionsvorhaben scheiterte 2012. Ende 2014 präsentierte der Bundesrat einen neuen Vorschlag ausgehend von Vorarbeiten von Vertretern aus Verwaltung, Banken und Industrie (Expertengruppe „Weiterentwicklung der Finanzmarktstrategie“ unter der Leitung von Prof. Aymo Brunetti). Im Zuge einer Verrechnungssteuerrevision sollen die Attraktivität des Schweizer Kapitalmarktes erhöht und gleichzeitig die Steuersicherung verbessert werden. Für die Mitgliedfirmen von SwissHoldings hat die Vorlage insbesondere aufgrund des veränderten internationalen Umfeldes eine grössere Bedeutung erhalten. Die Mitgliedfirmen haben nicht nur ein eminentes Interesse an einer Belebung des Schweizer Kapitalmarktes, sondern auch daran, ihre Treasury-Aktivitäten vom Ausland in die Schweiz zu verlegen. Dadurch erhält die Schweiz wieder Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Steuereinnahmen. Dies ist im Interesse der gesamten Volkswirtschaft. Dasselbe Ziel verfolgt die Unternehmenssteuerreform (USR) III. Deshalb wäre es richtig, die erwarteten Mehreinnahmen der Umstellung zum Zahlstellenprinzip der Gegenfinanzierung der USR III anzurechnen. Die Schweizer Industrie ist an einer raschen Umsetzung des Geschäfts interessiert.