Die diesjährigen Reporting Talks von SwissHoldings standen ganz im Zeichen von IFRS 18 – dem neuen Rechnungslegungsstandard, der die Darstellung der Finanzergebnisse ab 2027 grundlegend verändern wird. Die gut besuchte Tagung bot den Fachpersonen der Verbandsmitglieder die Gelegenheit, sich ein Bild von den geplanten Neuerungen zu machen, Erfahrungen auszutauschen und diese gemeinsam mit externen Stakeholdern wie Wirtschaftsprüfer und Analysten zu diskutieren. Dabei wurde deutlich, dass der neue Standard ein Umdenken erfordert, gleichzeitig aber auch die Chance bietet, die Finanzkommunikation gegenüber dem Kapitalmarkt transparenter zu gestalten.
Die Tagung startete mit einem umfassenden Überblick zu den aktuellen Trends in der internationalen Rechnungslegung, präsentiert aus Sicht des Global Preparers Forum – dem Zusammenschluss global tätiger Unternehmen – sowie dem IFRS Interpretations Committee, das sich mit detailreichen Fragestellungen der internationalen Rechnungslegung beschäftigt. Im Anschluss folgten zwei Keynotes zum neuen Standard IFRS 18: Die UBS beleuchtete die Auswirkungen aus Sicht der Analysten, Deloitte ergänzte die Perspektive der Wirtschaftsprüfung. Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion mit Beiträgen von SwissHoldings-Mitgliedunternehmen Nestlé, Novartis, Roche und Swisscom, in der die Umsetzung von IFRS 18 aus verschiedenen Blickwinkeln differenziert und praxisnah beleuchtet wurde.

Nadine Kusche (Deloitte) hält eine der Keynotes.
IFRS 18 – Ein Paradigmenwechsel mit weitreichenden Folgen
IFRS 18 bringt tiefgreifende Änderungen in der Darstellung und Offenlegung von Finanzergebnissen mit sich. Die wichtigste Neuerung betrifft die Erfolgsrechnung, die künftig in drei klar definierte Kategorien unterteilt wird: Operating, Investing und Financing. Zudem führt der neue Standard verpflichtende Zwischensummen wie das Betriebsergebnis ein und trennt diese klar von unternehmensspezifischen Kennzahlen. Solche Management Performance Measures müssen künftig im Anhang offengelegt, erläutert und mit den IFRS-Zahlen übergeleitet werden. Ziel ist eine höhere Transparenz, Vergleichbarkeit und Verständlichkeit – über Branchen und Länder hinweg. Die Umstellung kann für Unternehmen erheblichen Anpassungsbedarf mit sich bringen: Prozesse, IT-Systeme und interne Abstimmungen müssen neu gedacht und aufeinander abgestimmt werden. Gleichzeitig eröffnet IFRS 18 die Chance, Finanzergebnisse gegenüber dem Kapitalmarkt klarer und konsistenter zu kommunizieren.

V.l.n.r.: Ian Bishop (Roche), Jane Fulford (Novartis) und François Andreoli (Nestlé) diskutieren auf dem Podium.
SwissHoldings bringt die Perspektive ihrer Mitglieder in die globale Rechnungslegung ein
Seit über 20 Jahren engagiert sich SwissHoldings für eine praxisnahe, funktionsfähige internationale Finanzberichterstattung. Der Verband zählt zu den wenigen Organisationen in der Schweiz, welche die regulatorischen Entwicklungen nicht nur eng begleiten, sondern auch aktiv mitgestalten – etwa durch koordinierte Stellungnahmen seiner Mitgliedunternehmen an internationale Standardsetzer wie das IASB in London. Ein besonderer Mehrwert liegt in der engen Vernetzung der Mitgliedfirmen, die aufgrund ihrer globalen Ausrichtung stark auf einen verlässlichen Zugang zu internationalen Kapitalmärkten angewiesen sind. Entsprechend gross ist das Interesse an vergleichbaren, verlässlichen und umsetzbaren Standards. Darüber hinaus sind Fachleute aus SwissHoldings-Mitgliedunternehmen in wichtige internationale Gremien eingebunden. Diese direkte Mitwirkung ermöglicht es, relevante Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, praxisnah einzuordnen und die Interessen der Schweizer Unternehmen wirksam zu vertreten.
Kontakt
Denise Laufer | Mitglied der Geschäftsleitung | +41 (0)76 407 02 48
Dustin Rosenfeld | Manager Wirtschaftspolitik | +41 (0)31 351 90 72