SwissHoldings hat heute einen Workshop zu klimabezogenem Reporting durchgeführt. Es ist der zweite Event des Verbandes im laufenden Jahr, bei welchem die Themen ESG und Sustainable Finance im Fokus standen. Das Ziel dieser Tagungen ist es, die Mitglieder des Verbandes über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie den Erfahrungsaustausch zu fördern.

Die Auswirkungen des Klimawandels beeinflussen zunehmend auch die Finanzindustrie und die Bewertung von Anlagen. Gleichzeitig eröffnet der Wandel zu einer grünen Wirtschaft den Unternehmen neue Wachstums- und Finanzierungsmöglichkeiten. Verschiedene Rahmenwerke wie dasjenige der Task Force on Climate-related Financial Disclosures, besser bekannt als TCFD, unterstützen die Unternehmen hinsichtlich ihrer Strategien zur Anpassung des Geschäftsmodelles an die neuen Realitäten. Sie stellen auch die Basis für die Offenlegung von klimabezogenen Finanzinformationen der Firmen dar. Denn es wird zunehmend erwartet, dass die Unternehmen konsistent über die Risiken und Chancen des Klimawandels auf ihre Unternehmensaktivität berichten.

Gegenwärtiges Momentum für eine Vereinheitlichung der Berichterstattung
Gastreferent Christoph Baumann – Leiter Taskforce Nachhaltige Finanzen beim Staatssekretariat für internationale Finanzfragen – betonte am heutigen Workshop, dass der Bundesrat die bisherigen Arbeiten der TCFD sowie die weiteren Anstrengungen zur Umsetzung dieser Richtlinien begrüsst. Im weiteren Sinne würde es bei diesen Richtlinien auch darum gehen, die Finanzmärkte effizienter zu machen und die Volkswirtschaften besser für den Umgang mit dem Klimawandel zu rüsten. Aus diesem Grund hat der Bundesrat im letzten Jahr beschlossen, die klimabezogene Berichterstattung grosser Schweizer Unternehmen verbindlich festzuschreiben. Die Berichtspflicht soll voraussichtlich ab 2024 für das Geschäftsjahr 2023 wirksam werden.

Ebenfalls aktiv in der Klimaberichterstattung sind die IFRS Foundation und das World Economic Forum (WEF), wie der zweite Gastreferent an der Sitzung Oliver Schwab, Head of Technology beim WEF und Mitglied der Technical Readiness Working Group der IFRS Foundation, ausführte. Er gab anlässlich des Workshops einen Überblick über die entsprechenden laufenden Arbeiten der beiden Organisationen und ordnete diese in den übergeordneten Zusammenhang der internationalen Entwicklungen ein.

Holcim ist bezüglich der klimabezogenen Berichterstattung bereits weit fortgeschritten
Der dritte Gastreferent Antonio Carrillo, Global Head Klima und Energie bei Holcim, führte weiter aus, dass Holcim zu den weltweit ersten Unternehmen gehört, welche sich für das Jahr 2050 Netto-Null-Ziele gesetzt haben, die von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert wurden. Generell stellt die Reduktion von CO2-Emmissonen für das Unternehmen der Schlüssel dar, um weiterhin langfristig Werte zu schaffen.

Den Unternehmen wird empfohlen, den Verwaltungsrat im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit klimabezogenen Chancen und Risiken eng einzubeziehen. Grundsätzlich soll die Implementierung der klimabezogenen Berichterstattung schrittweise erfolgen. Denn die Erstellung gewisser Berichtsinhalte ist sehr komplex und setzt grosses Erfahrungswissen voraus. Dies gilt beispielsweise für die Quantifizierung von kurz-, mittel- und langfristigen Szenarien. Ebenfalls herausfordernd ist die Berechnung der indirekten Emissionen aus der Erzeugung von gekauftem Strom, Dampf, Wärme und Kühlung, welche über die Gesamtwertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen (so genannter «Scope 3»-Kategorie).

SwissHoldings spricht sich für eine prinzipienbasierte Verankerung der Nachhaltigkeitsberichterstattung aus
Aus Sicht von SwissHoldings soll die Überführung von internationalen Empfehlungen wie TCFD in die Schweizer Gesetzgebung prinzipienbasiert erfolgen – wobei das «Comply or Explain»-Prinzip vorzusehen ist. Dieser Grundsatz gibt den Firmen den nötigen Spielraum bei der Umsetzung der Berichterstattung. Der Verband setzt sich des Weiteren dafür ein, dass die Vorschriften für die ESG-Berichterstattung nach vergleichbaren Grundsätzen wie für die Finanzberichterstattung und in einem international abgestimmten Kontext ausgestaltet werden. Zudem sind sie namentlich nach Grösse, Komplexität, Risikoprofil und Struktur des Geschäftsmodells angemessen abzustufen.

Für Auskünfte:
Denise Laufer │ Mitglied der Geschäftsleitung SwissHoldings│ 076 407 02 48
Pascal Nussbaum │ Leiter Kommunikation & Public Affairs SwissHoldings│ 079 798 52 40

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