«Wir müssen wegkommen von ‚naming and shaming‘ und uns dem ‚knowing und showing, das heisst der konstruktiven Zusammenarbeit aller Stakeholder zuwenden», forderte Professor John Ruggie, der Verfasser der UN-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte. Corporate Social Responsibility (CSR) ist eben nur dann wirksam, wenn Staaten, Unternehmen und NGO zusammenarbeiten und gemeinsam zum Erfolg beitragen. In diesem Sinn sind die international tätigen Unternehmen in der Schweiz mit ihrem vielfältigen CSR-Engagement nicht das Problem, sondern Teil der Lösung.

Die Unternehmens-Verantwortungs-Initiative der NGOs geht dagegen auf Konfrontationskurs mit den Unternehmen. Dies ist wenig hilfreich, denn es reisst alte Fronten wieder auf und unterminiert die vielversprechenden Ansätze einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Für einen konstruktiven Dialog unter den Stakeholdern braucht es Vertrauen: Dieses droht zerstört zu werden, wenn Klagen und Gerichtsprozesse im Vordergrund stehen. Nicht zuletzt bedeutet die Initiative einen Rückschritt in der CSR-Diskussion. Die internationale Entwicklung (Sustainable Development Goals der UNO, EUStrategie) setzt zunehmend auf eine strategische Partnerschaft zwischen Staaten und Unternehmen. Der Ansatz der Initiative, welcher die Unternehmen rein als Schadensverursacher sieht, ist damit nicht mehr zeitgemäss.

Schlechtreden und Schwarzmalerei sind nicht zielführend. Die Initianten vermitteln in diesem Sinne ein verzerrtes Bild der Geschäftsaktivitäten Schweizer Unternehmen im Ausland. Sie verkennen die Tatsache, dass die multinationalen Unternehmen ihre Verantwortung im Rahmen der CSR in aller Regel sehr ernst nehmen. Sie setzen sich dafür ein, dass auch ihre Tochtergesellschaften und Zulieferer gesetzestreu und integer handeln. Gerade, was ihre Compliance zu unternehmensinternen Sensibilisierung, Abklärung und Kontrolle betrifft, geniessen Schweizer Unternehmen international einen sehr guten Ruf.

 

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